Eine Menschenmenge in einer Kirche. Eine Frau hält ein Schild hoch mit der iranischen Flagge und der Aufschrift „Frau, Leben, Freiheit“.

Die Demokratie­bewegung im Iran

Mit all meinen Möglichkeiten setze ich mich für die Demokratiebewegung im Iran ein. Es ist das Land, aus dem mein Vater kommt, das Land, in dem ich viel Zeit verbracht habe und dessen Staatsbürgerschaft ich ebenfalls besitze.

Es ist auch das Land, in dem die meisten Menschen von einem autokratisch-diktatorischem Regime getötet werden. Aus Protest vernichtete ich im Sommer 2022 meinen iranischen Reisepass vor laufender Kamera, nachdem in diesem Jahr bereits die zehnte Frau durch das Regime ermordet worden war. Nur wenige Wochen später löste die grausame Ermordung der im Iran lebende Kurdin Jina Mahsa Amini die größten Massenprotesten seit 2009 aus.

Bastian Mahmoodi steht mit einer Frau vor dem Brandenburger Tor und hält ein Plakat mit der Aufschrift „Save Jamshid, Free Nahid“.

Für mich war es eine Haltungsentscheidung, weil ich als deutscher Staatsbürger nicht gezwungen bin, in den Iran zu reisen. Dorthin werde ich erst wieder reisen, wenn die Revolution vorüber und das iranische Volk aus der Geiselhaft des Regimes befreit ist. Viele andere Menschen haben diese Wahlfreiheit nicht.

Unterstützung und Statement

Um die Demokratiebewegung im Iran zu unterstützen und die Bevölkerung in Deutschland für die Grausamkeiten des Regimes zu sensibilisieren, bin ich auf vielen verschiedenen Ebenen aktiv. Neben politischer Lobbyarbeit und dem Vernetzen wichtiger Entscheidungsträger in der Bundespolitik setze ich immer wieder konkrete Maßnahmen und Aktionen um.

Im Dezember 2022 organisierte ich für knapp 500 Menschen ein Solidaritätskonzert mit dem Star-Pianisten Justus Frantz. In nur sechs Wochen gelang das, von dem alle sagten, es sei unmöglich. Kurz vor Weihnachten versammelten sich Menschen aus Kiel und Umgebung, um sich von der wunderbaren Musik der „Philharmonie der Nationen“ beglücken zu lassen. Musikerinnen und Musiker kamen aus verschiedenen Ländern ebenso nach Kiel wie der Konzertmeister aus Kasachstan.

Schon im Mai 2023 folgte ein weiteres Konzert gemeinsam mit Philharmonikern des Kieler Orchesters, dem damaligen Generalmusikdirektor Benjamin Reiners sowie einer Kieler Band unter der Schirmherrschaft der Landtagspräsidentin Kristina Herbst. Wieder einmal hatte die schleswig-holsteinische Landespolitik ein klares Statement für Menschenrechte und für die Demokratie im Iran gesetzt.

Ebenfalls im Mai fand ein Benefiz-Dinner im Hotel Kieler Yachtclub statt, für das ich sowohl Luise Amtsberg, die damalige Bundesbeauftrage der Bundesregierung für Menschenrechte, als auch Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal, die Journalistin Sharzad Eden Osterer und Danial Ilkhanipour als Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft gewinnen konnte.

Bastian Mahmoodi steht mit fünf weiteren Personen für ein Gruppenfoto in einem Veranstaltungsraum.

Ich setze mich mit aller Kraft dafür ein, dass die Demokratiebewegung im Iran nicht in Vergessenheit gerät. Die deutsche und europäische Politik muss endlich anerkennen, dass es sich um das gefährlichste Regime der Welt handelt und die Appeasement-Politik der vergangenen Jahrzehnte gescheitert ist.

Alles, was es dafür braucht, sind die härtesten Wirtschaftssanktionen, Einreiseverbote für die Regime-Familien, das Beschlagnahmen von Geldern, wie im Fall von Russland nach dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine, und die Anerkennung der Revolutionsgarden als Terrororganisation.

Wir brauchen eine unnachgiebige Gangart gegenüber dem Regime und müssen die revolutionäre Bewegung der Menschen im Iran stärken, damit sie das Regime selbst stürzen können.
Zwei Personen halten sich an den Händen, Nahaufnahme mit warmem Licht.