Justus Frantz dirigiert Benefizkonzert mit Bach und Barber in Kiel

Aufgerüttelt durch die dramatischen Entwicklungen dieser Wochen hat der Kieler Unternehmer Bastian Mahmoodi kurzfristig ein „Weihnachts- und Benefizkonzert zur Unterstützung der Revolution im Iran“ organisiert. Und dafür prominente Mitstreiter gewonnen.

Kiel. Justus Frantz war schnell gewonnen für die Idee, ein Benefizkonzert zur Unterstützung der Freiheitsbewegung im Iran zu leiten. Musik und Menschlichkeit zu verbinden, sagt er, sei schon sein Anliegen gewesen, als er 1985 das Schleswig-Holstein Musik Festival gründete. Und er sagt auch: „Was wir jetzt im Iran erleben, ist großartig und furchtbar zugleich: Furchtbar für die Menschen, die gegen das islamische Regime todesmutig auf die Straße gehen, und großartig, dass sie diesen Mut beweisen.“

Am Montag, 19. Dezember, wird Justus Frantz in der Kieler Nikolaikirche die Philharmonie der Nationen in Kammerbesetzung dirigieren – und im Kontrast zu den Unruhen im Nahen Osten den Besuchern des Benefiz-Konzertes vorweihnachtlichen Wohlklang bescheren – mit Samuel Barbers „Adagio“, Griegs „Holberg-Suite“, drei „Brandenburgischen Konzerten“ von Johann Sebastian Bach und Corellis „Weihnachtskonzert“. Mit dem Flötisten Stathis Karapanos bringt der Festivalgründer den Bernstein-Preisträger 2020 als Solist beim 5. Brandenburgischen mit nach Kiel.

Kulturinitiative für einen demokratischen Iran veranstaltet Benefizkonzert

Initiator Bastian Mahmoodi, Unternehmer aus Kiel und Sohn eines in den 1970er-Jahren eingewanderten iranischen Vaters, hat die „Kulturinitiative für einen demokratischen Iran e.V.“ gegründet und weitere Unterstützer für den 19. Dezember gefunden, „um der Ohnmacht vieler Menschen ob der Brutalität des iranischen Regimes etwas entgegenzusetzen“. Die preisgekrönte deutsch-iranische Violinistin Azadeh Maghsoodi wird mit Ruhollah Khaleghis Hymne „Ey Iran“ auftreten, NDR-Kultur-Moderator Hans-Jürgen Mende ist dabei und Landtagsvizepräsidentin Eka von Kalben (Die Grünen) sowie das Hamburger Bürgerschaftsmitglied Danial Ilkhanipour (SPD) sprechen Grußworte.

Der Erlös der Abends geht an die Organisation Háwar.help, die sich als Sprachrohr der Freiheitsbewegung für die Menschen- und Frauenrechte im Iran sieht. Sie wurde gerade auch durch eine Solidaritätsveranstaltung Hamburger Kulturinstitutionen im Schauspielhaus mit 6000 Euro Spendengeldern unterstützt. Es geht, O-Ton Justus Frantz, darum, „die heldenhaften Frauen zu unterstützen, die dem Steinzeit-Islamismus im Iran ihr Leben entgegensetzen“.